New York - Die Zeit der tanzenden Schatten Stell dir eine Höhle vor. Dunkel und finster. Menschen sitzen darin. Seite an Seite. Den Rücken zum Eingang der Höhle gewand. Sie leben dort. Von jeher. Stunde um Stunde. Tag um Tag. Jahr um Jahr. Schwere Ketten fesseln sie an ihre Positionen. Alles was ihr Auge erblickt ist die Höhlenwand vor ihrem Angesicht. Alles was sie sehen, sind die Schatten darauf. Erschaffen durch das Feuer hinter ihnen. Lodernde Flammen die spielen. Die Tanzenden Schatten. Ihre Welt. Die einzige Wahrheit, die sie kennen. Denn nichts, was ihr Blick sonst jemals gesehen hätte. Doch sind die Gefesselten nicht die einzig Anwesenden. Mehr noch, die in der Höhle sich befinden. Es sind die Puppenspieler. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht die Gefangenen zu unterhalten. Doch sind sie dadurch ebenfalls Teil der Höhle. Teil dieser Welt. Sie sind es, welche die Gegenstände hochhalten, damit deren Schatten sich auf der Wand abzeichnen. Ein Puppenspiel, ein Schattenspiel. Wer bindet wen in dieser Höhle? Sind es die Puppenspieler, welche die Gefesselten beherrschen? Oder sind sie nicht auch gebunden, denn sie beherrschen zwar das Spiel. Sind aber doch durch das Spiel untrennbar mit dem Tanze der Schatten verbunden. Was ist dies? Die Wirklichkeit? Sehen wir denn mehr als jene tanzenden Schatten? Ist die Wirklichkeit denn mehr als nur jene verschwommenen Bilder? Und sag mir, welche Rolle willst du in der Gesellschaft übernehmen? Weißt du, welche Fäden dich binden? Welche Schatten dich narren? Alles hat seine Auswirkung. So vieles, das uns beeinflusst. Die Taten anderer. Die Meinungen anderer. Doch sind wir auch in der Lage Fragen zu stellen. Zweifel zu äußern. Am Ende sind wir es, die entscheiden. Die Entscheidung, welchen Schatten wir für wirklich bestimmen und welchen wir anzweifeln. Welche Gegenstände wir hochheben und damit die Schatten für die anderen zum Leben erwecken. Es ist der dünne Grat zwischen Schein und Sein. Es ist die Zeit der tanzenden Schatten. Glaube nicht, das es jemals anders war Willkommen in New York! Die größte Metropole in den USA. Eine Verbrechensrate so hoch wie die Gebäude in Manhattan. Die Strassen sind voll mit Menschen, die hetzen und eilen. Aber auch andere Wesen treiben hier ihr Unwesen. Kainiten oder Vampire, wie die Menschen sie in Romanen und Filmen nennen. Unter ihnen herrscht ein nicht enden wollender Krieg. Der Jyhad, der Krieg der Alten. Also passt auf, dass ihre nicht zwischen die Fronten geratet. Doch vor allem, beweist euren Wert, denn sonst werden die Alten zu leicht dazu tendieren, euch als nutzlos einzustufen und euch entsprechend zu verwenden. Das Jahr 2009. Schon längere Zeit ist die Domäne wieder in der Hand der Camarilla und der Sabbat ist nur noch ein Geist der Vergangenheit; präsent, doch nicht stark genug um ein weiteren Angriff wie damals 2002 zu führen. Die Nächte der Kainskinder bestehen inzwischen wieder aus höfischem Geplänkel und dem Schmieden der Intrigen, durch die sie ihren schrecklichen Ruf als Königs- und Witwenmacher erhielten. Kein Feind bleibt verschont, wenn er nicht aufmerksam genug ist um seinen Kontrahenten zuvor zu kommen. Die Camarilla hat sich wieder im Big Apple etabliert und
einiges von ihrem alten Ruhm zurück gewonnen. Aber wer denkt,
dass dort nichts mehr zu holen ist, der liegt vollkommen
daneben. Die Alten, die Ahnen, haben viel auf ihrer Flucht vor
dem Sabbat, der damit beschäftigt war die versprengten Kinder
der Kainiten zu dezimieren, zurück gelassen, was noch immer
darauf wartet in die gierigen Hände ihrer Nachkommen zu
fallen, die ihre Chancen gewittert haben. |